RABENWIND-BLOG

2020-09-06

Wille zur Veränderung

Wie schnell viele immer wissen, wer oder was an allem Schlechten in der Welt die Schuld trägt … und wie schnell diese Vielen dann auch immer wissen, wer oder was sich ändern muss, damit alles gut wird …

Sich selbst zu ändern, selbst etwas zu tun, das wollen aber die Wenigsten, denn wofür sollte man das auf sich nehmen, wenn kaum jemand hierbei mitzieht? Das ist in Wahrheit der Grund, warum die Welt ist wie sie ist.

Politik schafft lediglich Rahmenbedingungen, die jedoch im Endeffekt sehr fragil sind, weil nämlich das, was sich eigentlich ändern muss, der Mensch selbst ist. Und den Menschen kann keine Politik ändern, das kann er nur selbst. Deshalb werden auch seit jeher alle politischen Rahmenbedingungen immer wieder ausgenutzt, so gut sie auch ursprünglich gedacht waren. Wie ein Bumerang kommt alles zurück, weil sie eben den Menschen nicht langfristig ändern. Denn wenn hinter den Rahmenbedingungen nicht Überzeugungen stehen, wenn Humanität gepredigt, aber Gewinnmaximierung gelebt wird, dann braucht man sich weder über Politiker, Wirtschaftsbosse noch über das Volk zu ärgern, denn sie alle repräsentieren bloß das, was wir leben, wovon wir tatsächlich überzeugt sind.

Ich glaube, der Mensch ist durchaus fähig, sich dahingehend zu ändern. Die Frage ist viel eher, ob er willens dazu ist. Ein paar Jahrhunderte müssen wohl allerdings dazu noch ins Land gehen. Jeder kann dabei für sich selbst entscheiden, inwieweit er an sich selbst arbeiten möchte. Es ist bestimmt hilfreich, die Welt so zu akzeptieren, wie sie ist. Akzeptanz heißt nicht, dass man aufgibt, vielmehr bedeutet sie Verständnis für die eigene Unvollkommenheit. Erst daraus kann schließlich der Wille zur Veränderung erwachsen.

© Sascha Besier