RABENWIND-BLOG

2021-02-20

Alte oder neue Weltbilder?

Es ist schon erstaunlich, wie viele Leute denken, sie hätten den Wohlstand hier durch ihre Arbeit verdient. Wenn es so einfach wäre, dass man durch seine Arbeit auch Wohlstand erhält, müssten viele Menschen auf der Welt weit mehr besitzen als die meisten hier. In Wahrheit aber können wir in der westlichen Welt nur deshalb durch unsere Arbeit so leben, wie wir es tun, weil wir unseren Luxus über das Leid anderer finanzieren. Jeder, der hier geboren ist, hat also erst einmal nichts geleistet, sondern ist lediglich von Gevatter Zufall gesegnet. Und nun bilden sich wahnsinnig viele etwas darauf ein, so als wäre es ihre persönliche Leistung oder die ihrer Vorfahren.
Die Welt dreht sich aber weiter, ob wir das nun wollen oder nicht. So wie die westlichen Länder früher (unsere Vorfahren) und auch heute noch den weniger mächtigen in den Arsch treten und sie aussaugen, so kommt dieser Rotz halt eines Tages auf die Verursacher zurück. War’s im Römischen Reich nicht auch so? Ist das nicht einfach der Lauf der Dinge?

Ich kann verstehen, dass man Angst davor hat, jeder möchte ja gut und in Frieden leben. Jeder. Also, nicht nur wir. Wir können uns dann natürlich an alte Weltbilder klammern und uns bis in alle Ewigkeit gegenseitig aufs Maul hauen oder endlich mal über gewisse Grundverhaltensmuster unserer Spezies mit Intelligenz und Weisheit erheben. Wir haben die Wahl und unser Schicksal in der Hand. Eines ist dabei sicher: Wenn wir bei unseren alten Verhaltensmustern bleiben, gewinnen wir vielleicht Zeit, aber über kurz oder lang folgt der Tritt in den Hintern. Nur wird er, je länger es dauert, umso gewaltiger sein.

© Sascha Besier